Lastenheft für die Website – was muss rein?

„Hallo, wir hätten gerne eine neue Website!“ Ein wohlklingender Satz für Onlineagenturen. Folgen dann auch noch die Worte: „Wir haben hier auch schon mal ein Lastenheft erstellt.“, wird er zu Musik in den Ohren. Satz zwei kommt jedoch relativ selten vor. Daher geben wir an dieser Stelle eine kleine Anleitung. Mithilfe unserer Tipps erstellen Sie leicht ein Lastenheft für Ihre Website.

Was ist ein Lastenheft für die Website?

Ein Lastenheft fasst zusammen, welche Leistungen ein Auftrag beinhalten soll. Irgendwann im Prozess der Website-Erstellung wird es zwangsläufig erstellt. Denn spätestens der Programmierer braucht übersichtlich alle Anforderungen an die Seite. Wir übernehmen diese Aufgabe gerne in Abstimmung mit unseren Kunden. Wenn Sie Ihre Gedanken zur neuen Seite schon selbst zu Papier gebracht haben, beschleunigen Sie den Prozess noch deutlich. Hierfür stellen Sie die üblichen Angaben wie Infos zum Unternehmen, Budgetvorstellungen und Zeitrahmen zusammen. Neben diesen Informationen muss ein Lastenheft für eine Website vor allem technische Anforderungen und Details zum Seitenbetrieb beinhalten. Aber der Reihe nach.

Die Basics: Lastenheft Website

1. Wer sind Sie und was wollen Sie?

Geben Sie einen kurzen Überblick über Ihr Unternehmen. Was produzieren/verkaufen/vertreiben Sie? Seit wann? Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie? Haben Sie bereits Online-Erfahrung? Was wollen Sie mit der neue Seite erreichen? Gehen Sie zum ersten Mal ins Internet? Entspricht Ihre Seite den neuen technischen Standards? Wollen Sie die Zugriffszahl erhöhen oder ganz neue Kunden ansprechen? An dieser Stelle reicht eine kurze Zusammenfassung bzw. eine Beschreibung der Zielvorstellung.

2. Wie ist der aktuelle Stand?

Beschreiben Sie den Ist-Zustand. Haben Sie schon eine Website? Wie ist sie bisher (technisch) aufgebaut. Verwenden Sie Tools und Systeme? Beschreiben Sie Ihre Erfahrungen damit. Welche Funktionen hat die Seite? Aus wie vielen Unterseiten besteht sie? Was stört Sie daran?

Die Ist-Analyse ist für Sie wichtig. Weil Sie anschließend klarer formulieren können, was die neue Seite besser machen soll. Daher ist für uns oder andere Agenturen das Lastenheft wichtig. Mithilfe der Dokumentation können wir erkennen, auf welcher Grundlage wir die Arbeit beginnen.

Die Technik

3. Das Konzept

Hier wird die Zielvorstellung aus Punkt 1 konkret. Wie soll die Seite aussehen? Wird es ein Shop? Oder wünschen Sie eine reine Informationsseite? Gibt es einen Mitglieder-Bereich mit Login? Welche Sicherheitsstandards sind dort nötig? Ist ein Blog gewünscht? Haben Sie Vorlieben für ein bestimmtes CMS? Soll die Seite mehrsprachig werden? Für welche Browser und Endgeräte soll sie optimiert sein? Wie soll sie überhaupt aussehen? An dieser Stelle zählt jedes Detail. Je genauer Sie die Anforderungen an die Seite formulieren, desto konkreter kann das Angebot der Agentur aussehen. Auch Kleinigkeiten wie gewünschte Videoeinbindung, Kommentarfunktion und Autovervollständigung bei der Suche können hier wichtig sein.

4. Nutzung

Zur Websiteprogrammierung zählt mehr als der User sieht. Und auch das muss vorher geklärt werden. Sollen Mitarbeiter des Unternehmens selbstständig Inhalte einpflegen oder übernimmt das die Agentur? Wer ist für den Support verantwortlich und wie schnell sollen Reparaturen erfolgen? Sollen alte Daten auf die neue Seite übernommen werden? Für welche Nutzerzahl soll die Serverleistung ausgelegt sein? Wieviel Wert wird auf Suchmaschinenoptimierung gelegt? Diese Punkte werden erst dann wichtig, wenn die Seite läuft. Damit es dann zu keinen unnötigen Verzögerungen kommt, sollten Sie solche Details schon vorher klären.

Organisatorisches

5. Zeitplan und Abnahme

Nicht Website-spezifisch, aber trotzdem unverzichtbar: Wann soll die Seite fertig sein? Am Stück oder kommen einige Funktionen erst später dazu? Wie ausführlich soll die Testphase sein und welche Gremien müssen die Seite abnehmen? Exakte Arbeitsabläufe und verantwortliche Personen können auch später im „Pflichtenheft“ benannt werden. Eine erste Orientierung ist aber auch schon im Lastenheft praktisch.

6. Besonderheiten

Zum Schluss gibt es sicher noch branchen- oder unternehmenseigene Vorgaben, die beachtet werden müssen. Gibt es z.B. irgendwelche rechtliche Vorschriften, was auf der Seite auftauchen darf und was nicht? Wird eine Projekt-Dokumentation gewünscht und wie soll diese aussehen? Welche Anforderungen stellen Sie an die Agentur? In welchem Zeitraum sollen Analyse und ggf. Nachbesserungen stattfinden? Auch Wünsche über Kommunikation und Infrastruktur können hier geäußert werden.

Lohnt sich der Aufwand?

Ein ordentliches Lastenheft für die Website zu erstellen braucht seine Zeit. Dennoch hat dieser Aufwand einige Vorteile. Zunächst einmal finanzieller Natur. Mit einem ausformulierten Lastenheft können Sie die Angebote verschiedener Agenturen wesentlich besser vergleichen. Aber auch die Arbeitsabläufe werden klarer. Es ist genau festgehalten, was passieren soll. Somit lässt sich der Fortschritt messen. Fällt „unterwegs“ auf, dass eine notwendige Leistung noch nicht im Lastenheft steht, ist das auch kein Problem. Wir helfen Ihnen gerne bei der Erstellung des Hefts. Dennoch müssen Sie die meisten Fragen selbst beantworten. Machen Sie sich bereits vor dem Agenturtermin Gedanken über die oben genannten Punkte. So steigt die Qualität des Gesprächs. Damit auch die Qualität der Website. Der Mehraufwand lohnt sich also in jedem Fall.

 

Foto von Pixabay von Pexels

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